Anne meint:
Bei Weitem nicht alles, was ich an Erkenntnissen im seelischen Bereich angesammelt habe, bringe ich in meinen Bildungsangeboten und Kursen unter.
Manches davon ist zu schade, um es nur in meinem Hirn (und Herz!) zu bewegen. Also: Raus damit an die frische Luft!
Und das gibt es hier.
Manches davon ist zu schade, um es nur in meinem Hirn (und Herz!) zu bewegen. Also: Raus damit an die frische Luft!
Und das gibt es hier.
Die subtile Gewalt der Sprache
Juni 2020
Juni 2020
Sprache als subtile Gewaltausübung und Ignoranz-Erzeugung
Kinder schützen vor sexuellen und gewaltvollen Übergriffen!
Das sind die Alarmanzeichen
Juni 2020
Das sind die Alarmanzeichen
Juni 2020
Kinder schützen vor sexuellen und gewaltvollen Übergriffen: Das sind die Alarmanzeichen
© Anne Lindenberg. Weitergabe des Textes genehmigt und erwünscht von der Autorin, ausschließlich nur mit Angabe der Quelle: https://www.psycho-holistik.de/kinder-schuetzen-vor-uebergriffen.html
© Anne Lindenberg. Weitergabe des Textes genehmigt und erwünscht von der Autorin, ausschließlich nur mit Angabe der Quelle: https://www.psycho-holistik.de/kinder-schuetzen-vor-uebergriffen.html
![]() Die Häufung von Anzeichen
Es gibt leider nicht DAS Erkennungsmerkmal, ob ein Kind sexuellen oder gewaltvollen Übergriffen ausgesetzt war oder ist. Allerdings gibt es Anzeichen, und wenn sie sich häufen, dann könnte es wichtig und vielleicht sogar lebenswichtig für das betreffende Kind sein, dass Sie es fürsorglich, aber unaufdringlich im Auge behalten und die Anzeichen möglichst objektiv darauf zu prüfen, ob sie einmalig, selten oder häufig auftreten und wie sich das Verhalten des Kindes insgesamt entwickelt. Vielleicht sind Sie die einzige Person, die dem Kind helfen könnte! Denn es ist ein schwieriger Spagat: Einerseits bedeutet eine ungerechtfertigte Verdächtigung von Bezugspersonen und damit möglichen Tätern, vor allem, wenn der Verdacht öffentlich oder offiziell geäußert wird, womöglich eine langjährige und schwerwiegende Stigmatisierung der Betreffenden, worunter letztendlich auch wieder das betreffende Kind zu leiden hat. Warum wird weggeschaut? Andererseits zeigen uns die Skandale der jüngsten Zeit, dass viel zu viel weggeschaut wird – aus vielerlei Gründen:
Täter: Rollen und Funktionen Täter/innen gibt es mit unterschiedlichen Funktionen, die auch kombiniert auftreten:
Potentielle Tätergruppen
Anzeichen dafür, dass ein Kind Gewalt oder sexuelle Übergriffe erleiden muss Körperliche Verletzungen Relativ unverdächtig, wenn sie in einem für ein lebhaftes Kind normalem Maß auftreten:
Auffälligkeiten im Verhalten und Körpersymptome Anzeichen für Gewaltanwendung gegen das Kind: Es
|
3. Häufige Halsschmerzen / -infektionen (orale Misshandlungen)
4. Wasch- und Duschzwang und andere Zwänge 5. Zeigt im Spiel, in Kontakten und in der Sprache auffälliges sexualisiertes Verhalten 6. Zieht gern viel an, sogar “Matsch und Dreck“ 7. Macht sich hässlicher, verbirgt sein Geschlecht, zieht sehr weite Sachen an Anzeichen für beides:
Von Kindern gemalte Bilder – Achtung! Die Deutung von Kinderzeichnungen kann sehr kurzgriffig sein und ist sehr von der Grundannahme des Deuters oder des Bringers (besorgte Mutter, Lehrer o.ä.) der Zeichnung abhängig! (Gefahr des beliebigen Hineindeutens!) Auch wenn das Kind selbst dazu befragt wird, kann es, gerade wenn es ein Opfer ist, von den Erwachsenen mühelos durch die Art der Fragestellung in jede vermutete Richtung gelenkt werden! Hilfreiche Verhaltensmöglichkeiten für Sie Soweit das Kind schon gut verbal beschreiben kann, können Sie sich interessiert verschiedene Tage schildern lassen (Alltag, Sonntag, Ferien, wenn die Mami abends zu ihrem Kurs geht etc.). Damit bekommen Sie einen Eindruck von den Signalen, die das Kind sendet, wenn es Abläufe schildert, die “o.k.” sind (keine besondere Ladung haben) und solchen, die zeigen, dass das Kind beim Schildern unter Spannung gerät. Auch wiederkehrende Lücken sind wichtig (zwischen Zubettgehen und Einschlafen, Schulweg o.ä.) Ähnlich können Sie auch im Gespräch mit Eltern oder anderen Bezugspersonen vorgehen, im Tonfall eines normalen, interessierten Alltagsgespräches. Bei einem eindeutigen Verdacht
Ich hoffe nun, dass Sie sich eingeladen fühlen, die Kinder in Ihrem Umfeld ein wenig im Auge zu behalten und dass ich Ihnen sowohl Wissen vermitteln als auch Sicherheit geben konnte, was Sie unternehmen können! Wenn Sie therapeutisch arbeiten, dann lesen Sie bitte hier auch den Beitrag zur Arbeit mit erwachsenen Opfern und Tätern. © Anne Lindenberg. Weitergabe des Textes genehmigt und erwünscht von der Autorin, ausschließlich nur mit Angabe der Quelle: https://psycho-holistik.weebly.com/blog-psycho-kiste.html# |
Zur Arbeit mit Klienten, die Gewalt und Übergriffe in der Biografie haben
Einige Basis-Aspekte für die Praxis
Juni 2020
Einige Basis-Aspekte für die Praxis
Juni 2020
Zur Arbeit mit Klienten, die Gewalt und Übergriffe in der Biografie haben -
Einige Basis-Aspekte für die Praxis
Einige Basis-Aspekte für die Praxis
![]() INHALTE
1. Informationen aus dem Internet
2. Anzeichen bei erwachsenen Klienten … … für erlebte, aber verdrängte bzw. abgespaltene Gewalteinwirkung (Übergriffe, sexuell, emotional; Misshandlungen; Opfer bei Kulthandlungen...)
3. Psychodynamik Erlebte Gewalt “vererbt” sich, weil die Täter ihre Impulse nicht steuern konnten. Die am häufigsten eingesetzten psychodynamischen Abwehrmuster sind: Dissoziation, Übertragung, Projektion und Identifikation. Das kindliche Opfer hat dieses Verhalten bzw. diesen Umgang mit Impulsen “am eigenen Leib” erfahren und so als einzige oder am stärksten prägende Umgangsart gelernt - und a. wendet es wiederum als Täter nach außen an (wenn es auch “auf Sendung” geht) oder b. wendet es passiv gegen sich selbst an oder sucht sich auch als Erwachsene/r Täter (wenn es im Opfermodus verharrt und ausschließlich “auf Empfang” geht). Tragisch: Es bilden sich nicht nur extrem starke Glaubenssätze darüber, “wie das Leben ist”, sondern aus der in der Babyzeit biologisch begründeten Erwartung heraus, (auch emotional) versorgt zu werden, bildet sich der (meist zunächst völlig unbewusste) Glaubenssatz, das in der Kindheit Erlebte sei “Liebe” bzw. emotionale Versorgung (vor allem, wenn der oder die Täter aus dem engen familiären Umfeld stammen). So entstehen
4. Therapeutische Perspektiven Das Selbstbild als “Opfer” muss entschärft und erweitert werden! Selbstverantwortung, Eigenmacht, Selbstbestimmung, Selbsteinsicht, die Täteranteile in sich entdecken und integrieren (Arbeit mit dem Schatten), ressourcenbetonte Trauma-Arbeit und viel Geduld. Leugnung <====> paranoide Kalibrierung Der Therapeut bewegt sich grundsätzlich auf dieser Achse. Zunächst wird er unwillkürlich eine Position einnehmen, die seiner eigenen Betroffenheit von der Thematik entspricht, und zwar in dem Maß, wie er seine Betroffenheit abspaltet oder integriert hat. Damit kombiniert wird er seine Position so finden, wie es seinen Über-Ich-Strukturen entspricht (Angst, etwas falsch zu machen, etwas zu übersehen, etwas über- oder unterzubewerten) und damit kombiniert seine Informationsquellen (sein Wissen und vom Patienten) mit einbeziehen. Das ist verständlich, da das Thema nicht nur stark emotional berührt, sondern auch, weil die Klienten den intensiven und destruktiven Input, den sie bekommen haben, als Ladung unwillkürloch energetisch an den Therapeuten (und ans sonstige Umfeld) weitergeben. 5. Psycho-Hygiene für Therapeuten Der Therapeut sollte also im Interesse des Selbstschutzes und im Interesse seiner beruflichen Kompetenz gut unterscheiden lernen, in welcher Therapiesituation er sich wie und wie weit öffnet oder schützt. Anzeichen für Sekundärtraumatisierung des Therapeuten:
6. Persönlichkeitsdeformierungen als Folge von erlittener Gewalt und Übergriffen Immer liegt eine Betonung des Sympathikus vor (als nicht vollendeter biologischer Bedrohungszyklus), und echte entspannte oder “Spiel-”Zeit kommt gar nicht oder nur wenig im Leben vor. |
Wenn der Sympathikus seinerseits unterdrückt wird, um beispielsweise die Suizidneigung zu drosseln, geht es in Richtung Depression oder “Abkoppeln”, also Abspaltungen, Absencen etc.
Das gefühlte Leiden kann daher unaushaltbar sein, was überdurchschnittlich häufig zu Substanz- oder Verhaltenssüchten führt, u. a. zu Esssucht (auch Binge Eating, also Fressattacken), Magersucht, Bulimie, Internet-/Chatsucht, Alkohol und Drogen aller Art, Sexsucht, scherpunktmäßig bei Jungen / Männern auch zu Vergewaltigungen / Gewaltanwendung, außerdem Sucht nach Anerkennung und extreme Anstrengungen dafür (Workaholic). Bei einmaliger/einigen wenigen Gewalt- oder Missbraucherfahrungen:
Bei jahrelanger Gewalterfahrung:
7. „Leben ist Leiden“ Das Lebensgrundgefühl ist meistens qualvoll und geprägt von seelischen Spannungen. Oft kann zunächst nicht reflektiert werden, dass das Leben auch anders sein kann. Das führt in sehr vielen Fällen zu einer generalisierten oder pointierten Dysfunktionalität, was das Berufsleben, Elternschaft oder Privatleben betrifft. Die Betroffenen bleiben in ihrer Lebensgestaltung sehr oft hinter ihren tatsächlichen Fähigkeiten zurück und / oder dulden unwürdige Zustände. Oder sie kompensieren hervorragend, bis die Lebensmitte oder ein Live-Event die Kompensation kollabieren lässt. 8. Rechtliche Lage für Therapeuten: “Bürgerpflicht steht über Schweigepflicht” Jeder Bürger muss eine Straftat, die ihm bekannt wird, zur Anzeige bringen, oder die konkrete Absicht, eine solche zu begehen, die ihm bekannt wird, verhindern. Er macht sich strafbar, wenn er darüber Stillschweigen behält. Das bedeutet für den Therapeuten., dass er Gewalt und Übergriffe auf Kinder unter 18 Jahren mindestens an das zuständige Jugendamt, evtl. auch an die Polizei zu melden hat, wenn er einen berechtigten, von Fakten begründeten (Gesprächsprotokolle mit Angabe von Termin, Zeit und Ort) Verdacht hat. Ob er diese Absicht dem Klienten ankündigt, muss im Einzelfall entschieden werden, da der T. auch ein Recht auf Selbstschutz hat. Evtl. steht noch die anonyme Anzeige zur Wahl. Oft wird der erste Schritt sein, mit dem Klienten (oft ist es die Mutter) daran zu arbeiten, wie er diesen Missstand schnellstmöglich und wirksam beenden kann bzw. was diesem Schritt im Weg steht. Der Therapeut hat bei allem Verständnis eine eindeutige, nicht-duldende Position zu beziehen: Kinderschutz = Null-Toleranz gegen Täter und fortgesetzte Gewaltanwendung! Der Therapeut hat das Recht, sich und seine Privatsphäre zu sichern, indem er zum Beispiel öffentlich nur mit seiner Praxisanschrift und Telefonnummer in Erscheinung tritt. Achtung! Nach einem konfrontierenden Gespräch mit dem Täter kann dessen Aussage und Absicht, die Übergriffe und/oder Gewalttaten zukünftig zu unterlassen, zwar glaubhaft sein, sie bedarf jedoch ausgeprägter Kontrolle, da dieses Verhalten meist keine Steuerung hat, sondern unwillkürlich stattfindet (übermächtiger Drang, Impulskontrollverlust, abgespaltene Anteile etc.). Er muss seinen Opfern in allen Bereichen fernbleiben und strikte Kontakt-Abstinenz üben! Dafür ist in sehr vielen Fällen eine Kontrolle seitens äußerer Instanzen nötig, bis hin zu Gefängnis oder Sicherheitsverwahrung. 9. Therapie mit Tätern Täter erkennen: Wenn Sie mit Klienten an deren Themen arbeiten, haben Sie in der Regel keine Chance, sicher in Erfahrung zu bringen, ob sie Täter an Kindern oder anderen Opfern sind, wenn sie es nicht von sich aus angeben. Das liegt daran, dass diese Gruppe, wenn und soweit sie überhaupt Hilfe sucht, in der Regel einen genauen Plan verfolgt, um sich auf die Themen ihrer Wahl zu fokussieren und das wirklich brennende Thema, nämlich ihre Täterschaft, komplett auszuklammern und zu schützen. Als Therapeuten haben wir wahrscheinlich ständig ein angespanntes, vages Bauchgefühl, da wir merken, dass uns Wesentliches vorenthalten wird. Das lässt sich aber schwer zuordnen. Kommt die gemeinsame Arbeit der geschützten Täterschaft zu nahe, wird in der Regel vom Klienten die Zusammenarbeit beendet, was zumeist den Therapeuten verwirrt, weil er endlich den Eindruck hatte, dass der Therapieprozess in die relevante Richtung geht. Für „offene" Täterschaft gilt als Voraussetzung für die Therapie:
Das Bauchgefühl für Stimmigkeit und Glaubwürdigkeit muss unbedingt dabei sein dürfen und beachtet werden! Ein Täter-Klient, der einem fest und geradeaus in die Augen schaut, mit fester, klarer Stimme Behauptungen aufstellt und sich auch sonst auffällig um Kongruenz bemüht und seine unwillkürliche Psychomotorik permanent zu kontrollieren versucht, ist höchst verdächtig! Ansonsten sind inkongruente Signale möglichst genau zu beachten, zum Beispiel wenn:
Zusammenfassung Die therapeutische Arbeit mit Opfern wie mit Tätern ist eine der größten Herausforderungen für die Therapeuten. Dafür sind fundiertes Wissen, viel Berufserfahrung, gründliche Selbstkenntnisse, eine belastungsfähige Psychohygiene und Selbstfürsorge, regelmäßige Unterstützung durch Supervision sowie ein gewisses Maß an menschlicher Reife unverzichtbar. Zu Hinweisen darauf, wie Sie auf Kinder in Ihrem Umfeld achten können und das auch Ihren Klienten weitergeben können, gibt es ebenfalls einen Beitrag hier. |
Erste Hilfe in Krisensituationen
April 2020
April 2020
Erste Hilfe in Krisensituationen:
Corona-Krise und andere Ausnahmesituationen
Corona-Krise und andere Ausnahmesituationen
![]() Wahrscheinlich magst Du die pausenlos über die Medien auf uns einhämmernden Durchhalteparolen nicht mehr hören bzw. lesen.
Deshalb habe ich mir überlegt: Was könntest Du jetzt in der relativen Isolation brauchen, was könnte Dir nützen? Ich habe drei Tipps für Dich zusammengestellt: Kleine Übungen, die Du ohne Aufwand und fast nebenbei durchführen kannst und die schnell und positiv wirken. Tipp Nr. 1: Stärkung Deines Immunsystems mit der Übung „Dreimal tief Durchatmen mit Wirbelsäulenbetonung“ Tipp Nr. 2: Freundliche Kommunikation mit Dir selbst Tipp Nr. 3: Freundliche Kommunikation mit anderen Tipp Nr. 1: Stärkung Deines Immunsystems mit der Übung „Dreimal tief Durchatmen mit Wirbelsäulenbetonung“ Unsere Psyche, unser Nervensystem und unser Immunsystem sind, wie mittlerweile feststeht, aufs Engste miteinander verzahnt und wirken wechselseitig aufeinander ein. Zurzeit bekommen wir jeden Tag haufenweise Infos zu Corona/Covid19 herein, die durchaus auch widersprüchlich sind oder sich schnell ändern (zum Beispiel tagesfrische Erkrankungsquoten). Das bedeutet, dass wir nicht genau wissen können, wie gefährdet wir sind. Unser Organismus, speziell unser Immunsystem, reagiert darauf wie auf eine Bedrohung und mobilisiert Abwehrmaßnahmen. Doch es ist nicht orientiert, denn der Feind (das Virus) ist unsichtbar.
Wir merken das an steigender Angst bis zur Panik, die die meisten Menschen relativ erfolgreich aus ihrem Bewusstsein fernhalten können. Was bleibt, ist eine gefühlte Verunsicherung, so als ob der Boden nicht ganz fest ist, auf dem man steht. Und auch eine erhöhte Verwirrbarkeit, so dass man also schneller als sonst durcheinanderkommt oder relativ vergesslich ist. Dagegen können wir etwas tun:
Ich empfehle die Übung seit vielen Jahren besonders vor stressigen Situationen (Personalgespräch, Konfliktsituation u. ä.), und da hilft sie sehr gut. Jetzt zu „Corona-Zeiten“ wäre meine Empfehlung, diese kleine Übung einige Tage lang zu jeder vollen „wachen“ Stunde durchzuführen. Dadurch kann der Stresspegel soweit sinken, dass sich das Grundgefühl von Bodenhaftung, Orientiertheit und Zuversichtlichkeit wieder einstellen kann. Und Dein Immunsystem kann sich so wieder auf seine eigentlichen Aufgaben ausrichten! Tipp Nr. 2: Freundliche Kommunikation mit Dir selbst Wenn Du zurzeit mehr Leerlauf hast als sonst, kannst Du das als Gelegenheit nutzen, freundliche Selbst-Kommunikation zu üben. Auch das führt, wenn Du es eine Zeitlang regelmäßig durchführst, zu mehr innerer Ruhe, Freudefähigkeit, Zuversicht und dem Gefühl von innerer Geborgenheit. Hintergrund: Unwillkürlich und meist unreflektiert behandeln wir uns selbst exakt so, wie wir als Kinder behandelt wurden. Wir verinnerlichten Tonfall, Formulierungen und die versteckten Botschaften, denen wir ausgesetzt waren. Und da wir es damals nicht anders kannten, mussten wir mit uns selbst genauso weiter umgehen, wie wir es kannten. Damit bewirken wir, dass wir uns womöglich lebenslang innerhalb der Gefühlsskala bewegen, die wir als Kinder kannten. Im Fall einer nicht glücklichen Kindheit ist das nicht unbedingt erstrebenswert. Und so geht’s: Wenn Du Dich in einer aktuellen Situation nicht wohl fühlst, dann suche in der Rückschau den Moment, an dem Du das erstmals bemerkt hast. Dieser kann nur Minuten, aber auch Stunden zurück liegen. Atme etwas tiefer als sonst, aber ganz sanft (als ob Dein Atem einen kleinen Babykopf streichelt), und bitte Deine Erinnerung, in Dein Bewusstsein zu bringen, was Du kurz vor diesem Moment innerlich und äußerlich erlebt hast. Wahrscheinlich gab es
Ein (zeitgemäßes) Beispiel:
Der langfristige Nachteil ist, dass sich dadurch Deine innere Anspannung erhöht, weil Du die Angst nur wegdrückst. Was dazu führt, dass bei der nächsten Gelegenheit mehr Angst auftaucht, die wiederum stärker unterdrückt werden muss. Und so weiter. |
Wenn Du diese Eskalation unterbrechen möchtest, dann ist es am wichtigsten, dass Du diesen inneren, automatisch ablaufenden Vorgang überhaupt bemerkst.
Ich empfehle Dir, diesen Tipp erst auszuprobieren, wenn Du ein wenig Erfahrung mit Tipp Nr. 1 und Nr. 2 hast. Denn dann bist Du in einer ausgeglicheneren Verfassung und kannst besser Geduld mit anderen aufbringen, als wenn Du selbst „geladen“ bist. Denn die Freundliche Kommunikation mit anderen erfordert, dass Du zunächst mal in Vorleistung gehst und für die/den andere/n da bist. Das ist schon eine große Herausforderung und geht nur, wenn Du eine gewisse innere Ruhe hast und Dich durch Dich selbst gut versorgt fühlst. Wenn Du also zurzeit mit anderen, zum Beispiel Familienmitgliedern, auf engem Raum auskommen musst, kannst Du mit der Freundlichen Kommunikation dafür sorgen, dass Ihr alle Euch entspannter und wohler miteinander fühlt. Freundliche Kommunikation ist ein großes Geschenk, das Ihr Euch gegenseitig machen könnt! Auf diese Weise kann die gegenwärtige besondere Lage sogar zu einer Chance werden, die Verbindung miteinander toleranter und erfreulicher als in normalen Zeiten zu gestalten, und zwar vielleicht (je nachdem, wie ausgiebig Ihr übt) auch nachhaltig! Wir verwenden das Prinzip aus Tipp Nr. 2, dass nämlich allem, was jemand sagt und wie sie/er sich verhält, eine im Grunde gute Absicht zugrunde liegt: Die Erfüllung eines Bedürfnisses. Allerdings ist die Art, wie versucht wird, sich das Bedürfnis zu erfüllen, oft genau zielverhindernd, meist, weil diese Person(en) eine hohe Dringlichkeit und dadurch einen hohen Stresspegel hat/haben. Die Freundliche Kommunikation können wir in folgende Schritte unterteilen: 1. Schritt: Geduldig zuhören Lass den oder die andere/n aussprechen und höre aufmerksam zu. Atme währenddessen bewusst sanft und etwas tiefer als sonst. 2. Schritt: Wiedersagen Wenn Dein Gegenüber im Sprechtempo langsamer wird oder auch mal eine kleine Pause einlegt, kannst Du eine Vermutung äußern: „Ich glaube, … dies und das … ist Dir das Wichtigste.“ Vielleicht widerspricht Dein Gegenüber und spricht weiter. Das macht nichts, denn es kommt nicht so sehr darauf an, wie schnell Du einen „Volltreffer“ landest, sondern darauf, dass der/die andere merkt, dass Du Dir Mühe gibst und dass er/sie Dir wichtig ist. Im passenden Moment versuchst Du es also wieder. Du willst ein „Ja genau!“ erzielen. 3. Schritt: Das Bedürfnis klären Wenn Dein Gegenüber sich von Dir verstanden fühlt, kannst Du ihn/sie ermuntern, weiterzusprechen, wenn Du etwa folgendes anbietest: „Und das ist Dir so wichtig, weil?“ Höre Dir das wieder in Ruhe an und fasse es für Dein Gegenüber zusammen, wiederum vielleicht in mehreren Anläufen, bis Du wieder ein „Ja, genau!“ bekommst. 4. Schritt: Die Verhandlung Wenn Ihr beide nun wisst, um was es eigentlich geht und welches Bedürfnis grad so dringlich ist, könnt Ihr besprechen, was nun am besten zu tun ist. Du kannst Dein Gegenüber um Vorschläge bitten und Dich dann in Ruhe fragen, ob das für Dich akzeptabel ist. Wenn nicht, erklärst Du den Grund und machst Du einen Gegenvorschlag, vielleicht einen Kompromiss. Darauf kann Dein Gegenüber das bestätigen oder wieder einen Gegenvorschlag machen. Der Unterschied zu konflikthaften gegnerischen Gesprächen ist, dass Ihr nun gemeinsam und in Wohlwollen füreinander nach einer Lösung sucht, die für Euch beide gut annehmbar ist. Variante von Tipp Nr. 3: Wenn alle gleichzeitig reden / schreien: Das strukturierte Gruppengespräch Auch dabei kann die Freundliche Kommunikation helfen. Du kannst die Rolle des Moderators übernehmen. Die Nummernzettel sind ein kleiner Trick, um die Spannung bei aufgeregtem Durcheinanderreden etwas zu lockern.
Auf YouTube habe ich dazu auch ein Tutorial eingestellt: Das strukturierte Gespräch Alle Anleitungen kannst Du natürlich, wenn Du das Prinzip erfahren hast, nach eigenem Bedarf variieren. Nun hoffe ich, dass Du diese Tipps interessant und vielversprechend findest. Du kannst sie gern weitergeben, mit diesem Copyright-Vermerk: „Abdruck erlaubt mit freundlicher Genehmigung von der Autorin Anne Lindenberg, IN HOPE, www.psycho-holistik.de“ Herzliche und aufmunternde Grüße, Anne Lindenberg |
Bilder: Schatzkiste: Evgeni Tcherkasski
Meer: johnallds, beide Pixabay
Meer: johnallds, beide Pixabay